Eines der grossartigsten Restaurants Zürichs steht nicht in der Stadt, sondern mitten im Wald. Im Degenried gibt’s Schweizer Küche in urchiger Atmosphäre. Wir waren da und begeistert.
Vorbei am Zauberschloss, mitten im Zürcher Wald, steht auf einer kleinen Lichtung mein neues Lieblingslokal, das Degenried. Eine wohlig-warme Hütte mit Holzboden, kleinem Ofen, Geweih an der Decke und rot/weiss gedeckten Tischen. Ich empfehle den warmen Tomme mit süssen Speckstreifen (CHF 14.50) zur Vorspeise, sofern Sie Käse mögen und weil jeder Hauptgang eine Einleitung verlangt. Bei mir ist das jeweils das Rehschnitzel an Wildrahmsauce (CHF 32.50), das einer der Kerle im Holzfällerhemd mit Rotkraut, glasierten Maroni, Spätzli, und einem Preiselbeer- Apfel serviert. Aber das Angebot ist breit und umfasst weit mehr als Wild: Zürigschnätzlets reiht sich an Kalbs-Cordonbleu, Kalbs- Cordon-bleu an Rindsfilet, Poulet-Riesespiessli, Fondue und Gehacktem mit Hörnli. Der Patriotismus – wenn man dem Wort etwas Positives abgewinnen kann, dann kulinarisch – zieht sich bis zum Dessert: dem Tobleronemousse (CHF 12.50). Und wer sich nachts im Dunkeln fürchtet, den weiten Weg nicht machen mag – wegen den Wölfen oder einem Rotkäppchen, das möglicherweise vor den Wagen springt: Jeden Sonntag wird zum Waldzmorge (CHF 39.–) geladen.