„Just because something is on trend doesn’t mean you have to embrace it.“
Aerin Lauder
The Look
Vorhang auf!
Selbst wer sich noch verzweifelt an der Eistüte festklammert, muss irgendwann einsehen: Es ist Zeit. Zeit für lange Hosen, für Strümpfe und Boots und Mäntel, die ein ganzes Outfit unter sich begraben wie Kim Kardashian ihre Erinnerung an die Beziehung mit Kanye West. Dolce & Gabbana tröstet eingefleischte Sommerfans über den Saisonwechsel hinweg und zwar mit einem Mantel, mehr Zirkuszelt denn Wollstoff, geprägt und mit Schimmer versehen und in einem solch strahlenden Rot, dass wir den Fuß aufs Bremspedal pressen, einlenken und Vollgas Richtung Herbst weiterdüsen.
New Brand
Eastern Story
Kleidungsstücke gehören nie einfach in die Tonne. Niemals. Dafür sind die Geschichten zu gut, die sie mit sich tragen, und das Material zu kostbar. In Sarah-Janes Fall sind es nicht einfach irgendwelche Klamotten, die sie für ihre Kollektionen nutzt, sondern ausgemusterte Kimonos aus ihrer neuen Heimat Japan. Von Basel nach Tokio und das, nachdem die Schweizer Designerin in London mit Labels wie Alexander McQueen oder Missoni ihren CV füllte. Dass Fast Fashion zur Achse des Bösen gehört, weiß Sarah-Jane schon lange – mit ein Grund, mit ihrem eigenen Label Amaud alles besser zu machen. So kreiert sie farbenfrohe Designs aus abgelegten Kimonos, die in Japan zwischen den flinken Fingern traditioneller SchneiderInnen entstehen. amaud-store.com
Books
Koloss
Annie Leibovitz’ Bilder sind wie der Blick durchs Schlüsselloch. Ganz privat, ganz persönlich. Da umschlingen sich Yoko Ono und John Lennon, und alles, was wir sehen, ist die reine Liebe. Leibovitz hat über 40 Jahre Fotografinnen-Dasein auf dem Buckel und mehr Fotos im Köcher, als dort überhaupt Platz haben. Kein Wunder, wiegt ihr Vermächtnis so schwer. 26 Kilogramm waren es 2014, als das Werk beim Taschen-Verlag erschien. Heute sind es immerhin knapp sechs, das die neu aufgelegte, unlimitierte SUMO-Edition auf die Waage bringt. Darin geben sich die Queen und Richard Nixon genauso die Hand wie Lady Gaga und Jack Nicholson. Reinschauen, blättern, staunen und vor der Königin der Fotografie in die Knie gehen. „Annie Leibovitz“, Taschen, ca. 125.– (taschen.com)
Nice to have
Yeti’s Favourite
Wenn wir schon zuhause sitzen, dann bitte in gemütlichen Slippers. Unsere Lieblinge kommen aus dem Atelier des Schweizer Labels Inuikii, zeigen sich puderrosa und kuschelig weich und machen selbst dann was her, wenn wir mal runter vom Sofa und raus in die Kälte müssen, um für den TV-Tag neue Snacks zu besorgen. Inuikii, „Cosy Slipper Powder“, ca. 140.– (inuikii.com)
Unfuck the World
Seabound
Echt beschissen, wie viel Zeug da in unseren Ozeanen driftet und den Lebensraum unserer schwimmenden Freunde bedroht. Ein Großteil des Plastiks im Meer stammt allerdings gar nicht vom kleinen Mann, sondern besteht aus weggeworfenen Fischernetzen. Tendenz: steigend. In bis zu 800 Jahren wird aus den Todesfallen für Meerestiere und Erzfeinden des Ökosystems gefährliches Mikroplastik – kann es noch schlimmer werden?! Bevor es so weit kommt, fischt Bracenet gemeinsam mit Healthy Seas, Ghost Diving und Nofir die Netze aus dem Wasser und fertigt daraus Kleidung, Armbänder, Accessoires und Taschen, die zuhause jahrelang für Freude sorgen. Aus Netz wird Mode: In der Hamburger Manufaktur von Bracenet sorgen geschickte Hände dafür, dass aus Schlechtem Gutes wird. Dabei arbeitet das Unternehmen stetig mit Universitäten und Schlaumeiern aus anderen Branchen an Ideen und Technologien, wie selbst aus dem letzten Stück Netz Neues entstehen kann. Doch damit ist nicht Schluss, spendet Bracenet doch regelmäßig an Organisationen zum Schutz der Meere, setzt auf ressourcensparende Produktion und versendet seine Produkte in wiederverwendbaren Baumwollbeuteln, ganz ohne den Einsatz von Plastik und in platzsparenden Umschlägen aus Recyclingpapier – wenn schon, denn schon! bracenet.net
It-Piece
Yippie yah yeah
Total egal, ob da ein Gaul oder lediglich ein paar Pferdestärken auf uns warten: Wir schnallen uns jetzt Cowboy-Boots an die Füße und marschieren damit so selbstbewusst, als prankte der polierte Sheriffstern auf unserer Brust. Die Treter zeigen sich bunter denn je und in den unterschiedlichsten Höhen – such dir also aus, wofür dein Herz galoppiert.
Trends
8 am
Die dicke Lederjacke mag täuschen, aber drunter schlummern Tweed-Blazer und -Mini ganz artig, denn wenn die Uhr acht Mal schlägt, beginnt der Unterricht. Diese Saison klauben wir unsere Schuluniform aus dem Schrank und mixen mit dem ganz wild drauf los, was wir tragen, wenn wir eben nicht am Schreibtisch büffeln. Da geht die Collegejacke Hand in Hand mit Culotte und Sneakers, dort tanzen Bluse und Pullunder innig umschlungen mit Trenchcoat und Lederhose. Ganz klar, das gibt Bestnoten.