Von wegen Top von Acne Studios – sie trägt gar keins. Sofia Grahn ist schwedische Influencerin, wirbt allerdings nicht für Klamotten, sondern für Pickel am Rücken und Narben im Gesicht. Und das kostet Mut.
Flawless is boring – wie leicht dahergesagt: Mit zehn spriessen Sofia die ersten Pickelchen, vom darauffolgenden Pubertätsfluch bleibt sie nicht verschont, findet’s aber halb so schlimm. Da muss sie durch. Um mit Mitte 20 festzustellen, dass Akne nicht nur was für Teenager ist. Verzichtet auf Naschereien, schmiert sich für die Katz sauteure Skincare ins Gesicht. Nur ungern, aber ab zum Hautarzt: Das Wundermittel trocknet aus – Wangen wie die Sahara – und zurück bleibt nichts, was sich nicht mit einer guten Portion Foundation zubetonieren liesse. Das Schönheitsideal makelloser Gesichtshaut treibt die Studentin in den Wahnsinn, beinahe wortwörtlich, bis sie ein Hashtag eines Besseren belehrt: #skinpositivity zeigt lauter ungefilterte Fotos von Pickeln & Co. – der Schwedin klappt glatt die Kinnlade runter. Haut-Probleme sind offenbar stinknormal. Das war in etwa 2018: Da nimmt die Skin-Positivity-Bewegung an Fahrt auf und reisst Sofia gleich Vollgas mit. Naja: Ein zweiter Account muss her, dem engeren Kreis zeigt sie sich unmöglich nackt. Entblösst dann ihre Wangen vor der ganzen Instagram-Community und ermutigt nun bald hunderttausend Menschen dazu, ihre Haut so zu akzeptieren, wie sie ist. Because it’s not that simple, is it?
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