Als Kind keinen Cash für Spielkonsolen, jetzt verdient sich Yang Liu dumm und dämlich – an interaktiven Online Games.
Zu arm für Videospiele, online zockt er gratis – scheitert aber jämmerlich. Tools und Anleitungen helfen, seine Performance in League of Legends zu steigern. Ein begabter Gamer ist er nicht – aber während andere immer noch Pikachus hinterherjagen, schafft es Yang Liu mit 29 gerade noch rechtzeitig zu den 2021 erfolgreichsten unter 30-Jährigen Amerikas. Der Pokémon-Tracker macht den Anfang, Zombs Royale den Durchbruch. Hat nichts mit Zombies zu tun – 2018 mitgründet der Forbes Under 30 End Game Interactive, ein lausiges Zweierteam. Das simple 2D-Survival-Game launcht die Firma innerhalb von vier Wochen. Der Hit – grafisch nicht der Wahnsinn, spielt sich dafür gratis und birgt Suchtpotential. Es geht zack, zack. 65 Millionen Spieler, millionenhohe Gewinne. Der Chinese gibt sich bescheiden: Er entwickle Spiele, wisse im Grunde aber nicht, was er da genau tue. Das Umfeld habe an ihn geglaubt. Wie schön, aber von wegen: Die Gaming-Branche ist neu und umfassend, die Genres so unterschiedlich wie die Spielerpräferenzen. Free-to-Play Browser-Games: Yang Liu kennt die Marktlücke. Und schliesst sie mit solchen Spielen, die er damals zockte. Das Team unerfahrener Game Developer wächst um 18, kriegt drei Millionen Zustupf von hochkarätigen Investoren. Ziel – so viele Spiele so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen. Nicht um seine Taschen zu füllen, vielmehr weil Zocken verbindet. That’s what gaming really does den Horizont über den Screen hinaus erweitern. Seine Games fördern also das Interesse an anderen Menschen, Yang Liu lehrt vor allem eins: Egal, wo man herkommt – beispielsweise aus einer aussichtslosen Ecke Amerikas – Passionen lohnt es sich zu verfolgen. Erst recht, wenn die Eltern ihre Heimat verlassen, damit man in einer Gesellschaft aufwächst, die Träumen erlaubt. Spricht er vom American Dream? Nun ja, Yang Liu lebt ihn.
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