Ein falsch gesetzter Punkt ist wie ein Glas lauwarmes Wasser: nicht gerade toll, aber auch kein Weltuntergang. Anführungs- und Schlusszeichen dagegen, die ein Wort umarmen, das diese Zuneigung gar nicht braucht, sorgen bestenfalls für Lacher, im schlimmsten Fall für Bestürzung. Was dazwischen liegt an Absurdität, Verruchtheit und Rebellion fängt Hans Rusinek für seinen Instagram-Account @awkward_anfuehrungszeichen ein. Arbeitet Rusinek nicht als Publizist, Organisationsforscher oder Berater, dann macht er sich auf die Pirsch nach den absurdesten Gänsefüsschen der deutschen Sprache. Die über 1’000 Bilder starke Sammlung ist digital ganz ansehnlich, noch hübscher allerdings in gebundener Form, weshalb „Das Buch der absurden Anführungszeichen“ nicht nur der deutschen Sprache huldigt, sondern auch dem gedruckten Wort. Hans Rusinek, „Das Buch der absurden Anführungszeichen“, Seltmann Publishers, Hardcover, leinengebunden, 176 Seiten, ca. 28.–