FÜR
1. Weder Waldkindergarten noch Steinerschule (und erst recht nicht die Armee) bereiten den Nachwuchs ähnlich umfassend auf die Launen des Lebens vor wie Familienurlaub auf dem Campingplatz…
2. …wo die Gratis-Babysitter des Animationsteams Mom und Dad den Rücken für romantische Zweisamkeit freihalten.
3. Sich zum Zirpen der Grillen in den Schlafsack zu kuscheln und von der Sonne geküsst aufzuwachen – so natürlich behütet döst höchstens ein Fötus im Mutterleib.
4. Die Nachbarn. Meistens.
5. Sommerferien in Frankreich: das Wogen der Pinien, das Tosen des Atlantiks, das Haar von einer sanften Brise gekrault, einen nicht mehr ganz so kühlen Weisswein im Becher schwenkend, von der Düne aus der Sonne beim Versinken zusehen.
GEGEN
1. So wetterfest manche Survival-Wigwams sein mögen, schalldicht ist keines. Was bei gewissen Aktivitäten unter gewissen Umständen ziemlich peinlich werden kann.
2. Mitten in der Nacht durch einen Irrgarten aus Wurzelstöcken und/oder Zeltschnüren zu den Lichtjahren entfernten Gemeinschafts- oder Naturtoiletten stolpern? Ein wahres Hochgefühl!
3. Haben Sie auch schon mit Sonnencrème die Zähne geputzt, weil Sie die Tuben im Dunkeln des Zelts verwechselten?
4. Die Nachbarn. Manchmal.
5. Sommerferien in Cornwall: Eingequetscht wie die Sardinen in der Dose klatscht der Wind das nasse Innenzelt gegen die Wange, was sich anfühlt, als würde einen jemand mit einem toten Fisch ohrfeigen.