Draufgeschraubt: JC Sheitan Tenet tätowiert mit links oder abgefahrener Armprothese.
Schade, das mit dem amputierten Unterarm. Den Traumjob lässt sich der kleine Franzose nicht auch noch nehmen. Mit rechts geht gar nichts mehr, schon damals mit zehn macht JC Sheitan alles mit links. Und will irgendwann mal tätowieren. Übt, übt weiter, kritzelt fleißig Motive mit der falschen Hand. Kein Tattoo-Studio will ihn. Who cares: Er holt sich seine eigene Nadel. Freunde lassen ihn nicht ran, JC versucht sich am eigenen Bein. Sechs Monate lang, in dieser Zeit überlegen es sich ein paar Kumpel nochmals anders. Na dann: Bzzz, kurz Blut abwischen – JC nennt sich ab jetzt Tattoo Artist. Der Stil gleicht so ein bisschen Trash Polka, wer mal an einer Tattoo Convention war, weiss es besser. Hauptsache, es geht unter die Haut wie die krasse Geschichte seiner Armprothese: JC ist stolzer Besitzer der allerersten der Welt, einer mit drauf geschraubter Tätowiermaschine, zusammengebastelt aus Teilen alter Schreibmaschinen und eines Grammophons. In der Tat ein kurioses Objekt, das im retro-futuristischen Look daherkommt und die Arbeit des Franzosen zu etwas ganz Abgefahrenem macht. Plötzlich verspürt die Kundschaft ein unbändiges Bedürfnis nach Tattoo-Sessel, schreit wie wild nach dem Terminator Tattooer. Der schattiert nur mit Prothese – alles andere macht er mit links.
Foto: facebook.com/JC.SHEITAN