Kürzlich sorgte eine Meldung für Aufsehen: Stichproben zeigten, dass Kleidung und Accessoires von Online-Händlern wie Temu und Shein extrem hohe Mengen schädlicher Chemikalien enthalten – weit über den gesetzlichen Grenzwerten. Doch das Problem beschränkt sich nicht nur auf diese Anbieter. Tatsächlich steckt in viel mehr Kleidung, die wir täglich tragen, eine ungesunde Dosis Chemie.
Ob im Laden um die Ecke oder bei großen Online-Märkten: Kleidung hat oft einen langen, chemisch getränkten Weg hinter sich. Vom Anbau der Naturfasern über die Färbung bis hin zur Oberflächenveredelung werden diverse Chemikalien eingesetzt, die man eigentlich lieber im Labor sehen würde als auf der Haut. Formaldehyd, Phthalate, Azofarben – klingt wie im Chemieunterricht, oder? Doch genau diese Stoffe können in der Kleidung enthalten sein, die du trägst. Das Ergebnis? Allergien, Hautreizungen, Atembeschwerden – und in manchen Fällen sogar ein erhöhtes Krebsrisiko.
Aber keine Sorge. Es gibt Wege, wie du deinen Kleiderschrank chemiefrei und gesund halten kannst. Hier sind 8 Tipps, die dir helfen, bei deinem nächsten Einkauf auf Nummer sicher zu gehen:
1. Auf Gütesiegel achten:
Kleider mit vertrauenswürdigen Siegeln wie „GOTS” oder „IVN Best“ sind ein guter Anfang. Diese Labels garantieren, dass die Textilien nicht nur ökologisch und fair produziert wurden, sondern auch frei von gefährlichen Chemikalien sind. So kannst du gewiss sein, dass du deiner Gesundheit nicht schadest.
2. Natürlich schlägt synthetisch:
Polyester, Nylon und Co. mögen praktisch sein, aber oft stecken hinter diesen Stoffen chemische Prozesse, die weder für die Haut noch für die Umwelt gut sind. Natürliche Fasern wie Baumwolle, Wolle oder Seide sind die bessere Wahl – sie sind hautfreundlicher und kommen in der Regel mit weniger chemischer Belastung aus.
3. Fairtrade-Baumwolle – gut für dich, gut für die Umwelt:
Fairtrade-Baumwolle ist die richtige Wahl, wenn du sicherstellen möchtest, dass dein T-Shirt nicht nur chemiefrei, sondern auch unter fairen Bedingungen hergestellt wurde. Keine aggressiven Pestizide, keine schlechten Arbeitsbedingungen – nur reine Baumwolle, die dich mit gutem Gewissen durch den Tag bringt.
4. Finger weg von chemisch behandelten Textilien:
„Antimikrobiell”, „flammgeschützt”, „antismell”, „wasserabweisend” oder „bügelfrei.“ klingt verlockend, hat aber einen hohen Preis – und zwar für deine Gesundheit. Diese Eigenschaften werden meist durch den Einsatz von Formaldehyd oder perfluorierten Chemikalien erreicht, die langfristig schädlich sein können. Setze lieber auf unbehandelte Textilien und nimm das Bügeleisen selbst in die Hand.
5. Immer waschen, bevor du trägst:
Neue Kleidung sollte immer erst in die Waschmaschine wandern, bevor sie auf deine Haut kommt. Das wäscht überschüssige Farbstoffe und chemische Rückstände heraus. Am besten benutzt du dabei ein mildes, pflanzliches Waschmittel, um zusätzliche Chemikalien zu vermeiden.
6. Second-Hand ist immer eine Option:
Kleidung aus zweiter Hand hat oft den Vorteil, dass sie bereits mehrfach gewaschen wurde. Damit sind auch viele Chemikalien bereits ausgespült. Außerdem ist es umweltfreundlich und du kannst seltene Schätze finden, die sonst niemand hat.
7. Wähle verantwortungsvolle Marken:
Es gibt viele Marken, die auf Nachhaltigkeit und Chemiefreiheit setzen. Labels wie Avani Apparel oder Pura Clothing bieten Kleidung an, die unter fairen Bedingungen und ohne schädliche Chemikalien hergestellt wurde. Mit solchen Marken kannst du sicher sein, dass deine Kleidung frei von Schadstoffen ist.
8. Apps nutzen, um sicher einzukaufen:
Es gibt mittlerweile auch Apps, die dir dabei helfen können, giftfreie Kleidung zu finden. Mit Anwendungen wie „Scan4Chem“ oder „ToxFox” kannst du einfach den Barcode eines Kleidungsstücks scannen und erhältst Informationen über mögliche Schadstoffe. So kannst du schnell und unkompliziert sichergehen, dass deine Kleidung unbedenklich ist.
Komplett chemiefreie Kleidung ist schwer zu finden, weil die meisten Textilprodukte in irgendeiner Form mit Chemikalien behandelt werden – sei es für Farbe, Pflege oder Haltbarkeit. Aber du kannst deinen Kleiderschrank trotzdem sicherer gestalten. Mit ein paar einfachen Tipps und etwas Aufmerksamkeit sorgst du dafür, dass deine Outfits weniger gesundheitsschädlich sind. Schließlich soll Mode Spaß machen – und nicht krank.
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