Unser Oktober-Cover sagt: Langsam wird es Zeit, sich warm anzuziehen. Wir wollten aber noch lieber wissen, was unser Covermodel eigentlich zu sagen hat und haben Lebuhang Ndlovu zum Interview gebeten. Sie verriet uns nicht nur, wie ihre Karriere gestartet hat, sondern auch, mit welchem versteckten Talent sie Leute überrascht und welchen Ratschlag sie Modelanfängerinnen geben würde.
FACES: Lebuhang, herzlichen Glückwunsch zu deinem Cover! Erzähl uns etwas über dich: Woher kommst du und wie bist du zum Modeln gekommen?
Lebuhang Ndlovu: Vielen Dank! Ich bin 23 Jahre alt und komme aus Johannesburg, Südafrika. Ende 2021 wurde ich auf Instagram von meiner derzeitigen Agentur Gift Models entdeckt, was den Beginn meiner Modelkarriere markierte. Ich wurde nach Europa vermittelt und flog nach Frankreich, ohne zu diesem Zeitpunkt überhaupt irgendetwas über das Modeln zu wissen. Ich habe also an meinen Fähigkeiten gearbeitet, als ich bereits im Ausland war.
F: Welches Piece oder Outfit aus dem Shooting für unsere Oktoberausgabe würdest du am liebsten selbst besitzen?
LN: Ich habe zwei Lieblingsoutfits aus diesem Shooting. Das erste ist der komplett schwarze Anzug; er ist so maskulin und genau mein Stil. Ich liebe ihn. Das zweite ist das kurze schwarze Kleid von Chanel, das ich mit einem Schal um den Kopf, Sonnenbrille und langen Stiefeln trage. Es strahlt Chic aus.
F: Was sind die häufigsten falschen Vorstellungen, die Menschen über das Modeln haben, und wie antwortest du darauf?
LN: Einer der größten Irrtümer über das Modeln ist, dass viele meinen, es gehe nur um einen glamourösen Lebensstil mit Partys, Reisen und leicht verdientem Geld. Auch wenn wir das teilweise erleben, erfordert das Modeln in Wirklichkeit viel Einsatz und unregelmäßige Arbeitszeiten. Es ist eine komplexe und facettenreiche Branche, und die Vorstellungen der Menschen entsprechen oft nicht der Realität. Auch wenn Modeln eine Herausforderung sein kann, finden wir Models es lohnenswert und genießen die Möglichkeiten, die es bietet.


„Vergleicht euch nicht mit anderen Models“
F: Welchen Rat würdest du jungen Mädchen geben, die gerade in der Modebranche anfangen?
LN: Mein Rat an alle Mädchen, die mit dem Modeln beginnen möchten oder gerade erst anfangen, lautet: Seid netter zu euch selbst, denn in dieser Branche gibt es viele gemeine Menschen. Nehmt Dinge nicht zu persönlich, und Ablehnung ist normal. Denkt nicht zu viel darüber nach, sondern lernt daraus und arbeitet weiter auf eure Ziele hin. Bleibt euch selbst und euren Werten treu; versucht nicht, euch unrealistischen Standards anzupassen. Und vergleicht euch nicht mit anderen Models.
F: Wie fühlt es sich an, sich selbst auf dem Cover eines Magazins zu sehen?
LN: Mich selbst auf dem Cover zu sehen, war eine unbeschreibliche Mischung aus Emotionen. Es ist eines meiner Lieblingsprojekte von diesem Jahr und es ist toll, das Ganze nun veröffentlicht zu sehen.
F: Was findest du besser: Shootings oder den Runway?
LN: Ich bevorzuge Shootings, insbesondere Editorials. Ich liebe den kreativen Aspekt daran – mit verschiedenen Ausdrucksformen und Posen zu spielen und mich selbst herauszufordern. Ich kann mir auch vorstellen, mehr auf dem Laufsteg zu arbeiten, aber daran arbeite ich noch.
F: Was möchtest du sonst in deiner Modelkarriere unbedingt noch erreichen?
LN: Mein größtes Ziel ist es, ein vielfältiges und beeindruckendes Portfolio aufzubauen, das meine Bandbreite und Anpassungsfähigkeit als Model zeigt. Außerdem möchte ich auf dem Laufsteg erfolgreich sein – ich möchte mein Debüt geben und bei der Fashion Week laufen.

„Das Modeln spornt mich an, die beste Version meiner selbst zu sein“
F: Was war bisher dein tollster Job oder Auftrag?
LN: Einer meiner Lieblingsjobs war das Shooting für ein Lookbook für Dolce & Gabbana in Mailand. Ich durfte Domenico Dolce kennenlernen, was einfach
unglaublich war.
F: Was liebst du am Modeln am meisten?
LN: Das Modeln spornt mich an, die beste Version meiner selbst zu sein, körperlich, emotional und mental. Das Reisen um die Welt bringt viel persönliches Wachstum und Unabhängigkeit mit sich.
F: Und was würdest du sofort an der Branche ändern, wenn du könntest?
LN: Wir brauchen eine positivere und realistischere Darstellung von Schönheit, weg von unerreichbaren Idealen und hin zur Selbstakzeptanz. Models sollten außerdem fair bezahlt werden und unter sicheren und respektvollen Bedingungen mit klaren Vorgaben arbeiten können.
F: Was war das Verrückteste und Unerwartetste, das du in der Modelbranche erlebt hast?
LN: Eine der verrücktesten Erfahrungen, die ich als Model gemacht habe, war ein Fotoshooting in Kapstadt. Wir mussten an einem windigen Tag den Table Mountain besteigen, um die letzte Aufnahme zu machen, und es wurde noch schwieriger, als wir auf hohen Absätzen auf einem Felsen posieren mussten. Jemand musste uns zwischen den Aufnahmen aus Sicherheitsgründen festhalten. Es war eine aufregende und unvorhersehbare Erfahrung, aber das Endergebnis war es wert.
F: Beschreibe deinen persönlichen Stil.
LN: Ich bin nicht besonders feminin, aber auch nicht besonders maskulin – ich bin irgendwo dazwischen.
F: Was machst du gerne, wenn du nicht modelst? Wie sieht ein durchschnittlicher Tag in deinem Leben aus?
LN: Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden. Ein typischer Tag beginnt für mich mit einem ruhigen Moment der Besinnung und dem Lesen der Bibel. Da ich eher ein Stubenhocker bin, entspanne ich mich am liebsten zu Hause, wo ich mich erholen und neue Energie tanken kann.
F: Verrate uns etwas Unerwartetes über dich, das die meisten Leute nicht vermuten würden.
LN: Etwas Unerwartetes über mich, das die meisten Leute nicht vermuten würden, ist, dass ich mich gut mit Elektroarbeiten auskenne. Ich kann ein Haus selbst verkabeln, was bei Projekten oder der Instandhaltung meines eigenen Zuhauses sehr nützlich ist.


Wie es mit Lebuhangs Modelkarriere weiter geht, verfolgst du auf ihrem Instagram-Kanal.
Wer letztes Mal unser Cover zierte, liest du hier.