Unser Titel, der peinliche Spitzname der 20-jährigen Ornithologin Dr. Mya-Rose Craig, die für Vögel mit Wanderschuhen und Feldstecher um die Welt reist.
Na, kleines Vögelchen, auf Futtersuche? Ziemlich ungewöhnlich, dich zu dieser Jahreszeit anzutreffen. Flieg nicht weg! Zeig mir dein Federkleid, so hellgrün, gar gelb und dieses charakteristische Zwitschern – du musst ein Grünfink sein. Seien wir ehrlich, wen interessierts? Mya-Rose Craig, die mit dem Rumgehüpfe durch Himmel und Hölle genauso wenig anfangen konnte wie andere Grundschulkinder mit dem Ornithologie-Lexikon und den Unterschied zwischen Deck- und Schwungfedern studiert hat wie die Aerodynamik des Winkelfluges. Doch sie besitzt etwas, das noch höher fliegt als der Wanderfalke: ihren IQ. Den Bachelor wird sie damit schon packen, den Doktortitel in Vogelkunde hat sie längst geschenkt gekriegt, im Ernst: honoris causa – wegen den Vögeln, und für die grosse Liebe zur Umwelt. Hat sich so richtig gelohnt, die Investition in solide Wanderschuhe, darin jede Ecke der Welt zu bereisen, um das Lieblingstier mit aufmerksamem Blick durch den Feldstecher immer wieder aufs Neue zu erleben. Einmal alle Kontinente bereist, mit 13, die exotischsten Exemplare am Himmel kreisen gesehen – platzt der Ornithologin so richtig der Kragen. Aus Leidenschaft zu den gefiederten Freunden hat, zumindest sie, die Natur respektieren gelernt, und organisiert deshalb Klimaproteste bis in die Arktis sowie Naturcamps mit Stadtkindern und kämpft für mehr Gleichheit in der Naturforschung. Für diesen unermesslichen Einsatz wird sie mit einem Guinness-World-Eintrag geehrt, mit zig Fernsehauftritten – BBC feiert die junge Britin-Bangladeshi in einer Doku, da war sie gerade mal sieben – mit 12 Myas erste eigene Kolumne über Vögel. Dieses Mädchen hatte wohl schon immer einen Vogel – oder ganz einfach: eine grosse Leidenschaft.