Sie ist die Pippi Langstrumpf des deutschen Raps: Badmómzjay schafft den Spagat zwischen dem Haudrauf-Girl mit den krassen Lyrics und den eingehenden Melodien und dem Mädchen von nebenan, das vor allem eines verbreiten will: Liebe.
FACES: Um deinen Künstlernamen ranken sich so viele Mythen. Wie kamst du dazu, und was bedeutet er für dich?
Badmómzjay: Viele denken, dass hinter Badmómzjay eine spannende Geschichte oder eine tiefe Bedeutung steckt. Tatsächlich war es aber einfach ein Freund von mir, der mich einmal so genannt hat. Ich fand den Namen total fresh und hab ihn übernommen.
F: Du hast gerade deine eigene Beauty-Linie BAD Cosmetics lanciert – und zwar mit einem Lipgloss. Weshalb ist gerade dieses Produkt dein erstes?
B: Ich hätte mir nicht vorstellen können, irgendein anderes Make-up-Produkt zu launchen. Schließlich trage ich Lipgloss schon, seit ich klein bin. Man kennt mich damit, er gehört zu mir, deshalb war das die offensichtliche Wahl.
F: Wann sind deine langen Fingernägel manchmal auch ein Handicap?
B: Meine langen Fingernägel stören mich tatsächlich nur dann, wenn ich die EC-Karte aus dem Automaten ziehen muss. Oder vielleicht noch beim Aufheben von Kleingeld. (lacht)
F: Welches Nagel-Styling werden wir an dir nie sehen?
B: Ganz kurz wahrscheinlich. Wobei ich eigentlich alles mal ausprobieren würde.
F: Erinnerst du dich an deine ersten Make-up-Versuche und dein erstes Beauty-Produkt? Was war das, und welchen Look hast du damals getragen?
B: Ich kann mich kaum daran erinnern, aber ich glaube, das hat angefangen mit Produkten und Spielzeug aus Magazinen. Da gabs doch auch immer mal wieder ein Lipgloss als Geschenk. Ansonsten habe ich früher vor allem Mascara und Kajal getragen, das war’s!
Vom Rap zur Beauty
F: Weshalb wagst du den Schritt vom Rap zur Beauty?
B: Es ist mir wichtig, mich weiterzuentwickeln. Ich bin natürlich Künstlerin und Musikerin, aber genauso auch eine Business-Frau und möchte mir neue Herausforderungen setzen, um mich weiterzuentwickeln und größer in dem zu werden, was ich bin.
F: Wer oder was inspiriert dich?
B: Alles und jeder inspiriert mich! Alles um mich herum, was ich sehe, ist für mich Inspiration. Ich bin stets super inspiriert von Liebe und glücklichen Menschen, tollen Kulissen und den schönen Dingen im Leben.
F: Wie hast du dir deine Zukunft früher vorgestellt?
B: Tatsächlich bin ich mit sehr wenig und in traurigen Umständen aufgewachsen. Aus diesem Grund war die Zukunft, die ich mir im Kopf ausgemalt habe, immer irgendwie eine Möglichkeit zur Flucht. Ich habe mir stets vorgestellt, es irgendwie rauszuschaffen und in Zukunft irgendwo anders zu sein, wo alles schön und einfacher ist.
F: Worin liegt dein Antrieb, ständig neue Songs zu veröffentlichen?
B: Ich möchte mich als Künstlerin weiterentwickeln und meiner Kreativität freien Lauf lassen. Deshalb analysiere ich ständig, was ich fühle, und verpacke dies dann in meiner Kunst.
F: Wo und wie tankst du neue Energie, wenn dein Speicher leer ist?
B: Auf jeden Fall in der Sonne! Ich umgebe mich dann gerne mit Menschen, die ich liebe und die mich daran erinnern, wer ich bin. Dass mich diese Menschen in meinem Umfeld so sehr lieben, erinnert mich zudem daran, mir diese Liebe auch selbst zu geben.
Erfolg kann auch schwierig sein
F: Was ist das Tollste am Erfolg und was das Schwierigste?
B: Das Tollste am Erfolg sind die Möglichkeiten und die Freiheit, die ich habe, dort hinzugehen, wo ich will und in jeder Sekunde genau das zu tun, was ich möchte. Es ist schön, so viele Menschen inspirieren und ihnen mit meiner Musik etwas schenken zu können. Das Schwierigste ist für mich, dass es manchmal auch sehr einsam werden kann und ich viele Dinge einbüßen muss. Meine Privatsphäre leidet natürlich darunter, und alles, was ich tue, ist sofort immer in der Öffentlichkeit, wobei ich ständig acht geben und aufpassen muss, nicht zu viel preis zu geben.
F: Was ist neben den offensichtlichen eines deiner Talente, das keiner kennt?
B: Ich habe zehn Jahre lang getanzt und kann mich total gut bewegen. Zudem kann ich mir Dinge richtig gut merken. Ich höre einmal einen Song oder lese etwas und sofort ist das in meinem Kopf und geht da auch nie wieder raus.
F: Welche Erfahrung war bisher die prägendste?
B: Meine erste Live-Season war meine prägendste Erfahrung, weil damit besonders viele Schmerzen verbunden sind und ich verstanden habe, wie viel man seinem Körper abverlangen muss, um so viele Konzerte und Festivals zu spielen. Ich bin dabei an meine Grenzen gegangen. Aber dennoch war das eine der besten Erfahrungen überhaupt, weil ich die tollsten Menschen getroffen und dabei so viel Liebe abbekommen habe!
F: Und welche Erfahrung möchtest du noch machen?
B: Ich möchte unbedingt noch ganz viel Reisen und total viele Dinge auf der ganzen Welt sehen!
F: Wann fühlst du dich am schönsten?
B: Ich fühle mich am schönsten, wenn ich abgeschminkt in meinem Bett liege und mir Dinge ansehe, die mich glücklich machen, oder wenn ich jemandem in die Augen sehe, der mich liebt, und darin erkenne, wie schön die Person mich gerade findet.
F: Wofür möchtest du bekannt sein?
B: Ich möchte dafür bekannt sein, Liebe zu geben, Zeichen zu setzen, Dinge zu verändern, Leute zu inspirieren, Menschen zu heilen, Positivität auszustrahlen und dass Menschen sich um mich herum wohl fühlen.
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Foto: © Dennis Hardt