War die Welt früher nicht irgendwie bunter? Vielleicht liegt es an der sogenannten aktuellen Weltlage, dass alles ein bisschen grau und schwer wirkt. Diagnose: Akuter Farbmangel. Behandlung: Farbe satt, serviert mit einer Extraportion Surrealismus. Im Buch „Chromotherapia. Feel Good Color Photography“ leuchten einem wilde Farbkompositionen entgegen. Mit jeder umgeblätterten Seite hebt sich die Laune, bis wir feststellen: Ist doch alles gar nicht so schlimm.








Chromotherapia. Feel Good Color Photography
Die Farbfotografie wurde immer etwas weniger ernst genommen als ihre seriöse große Schwester, die Schwarz-Weiß-Fotografie – zu Unrecht. Die richtige Farbkomposition zu finden und Mut zum Knalligen zu haben braucht Talent. Das wissen auch die beiden Kuratoren Maurizio Cattelan und Sam Stourdzé. Sie haben sich durch die vergangenen Dekaden gewühlt und präsentieren auf 208 Seiten eine Farbexplosion nach der anderen. Unter anderem Werke von Miles Aldridge, Martin Parr und Adrienne Raquel rütteln uns wach und machen gute Laune. Das Buch wird von einer gleichnamigen Ausstellung in der Villa Medici in Rom begleitet, die der Geschichte der Farbfotografie auf die Spur geht.
Maurizio Cattelan, Sam Stourdzé, „Chromotherapia. Feel Good Color Photography“, Damiani, ca. 55.—, damianibooks.com
Das war nur ein kleiner Vorgeschmack. Die gesamte Farbexplosion schnappst du dir am besten hier.
Fotos: © Damiani
Nach der vollen Ladung Farbe etwas Ruhe gewünscht? Kate Sterlins Schwarz-Weiß-Fotografien lösen ebenso viele Emotionen aus wie die knalligsten Töne.