Durch Zeit und Raum gefallen und irgendwo auf einem fremden Planeten aufgewacht: Umgeben von Sand und Dünen, roten Felsen und bizarren Stein-Formationen erlebt man im Amangiri die volle Wucht der Natur, deren Schönheit beinahe von der minimalistischen Architektur des Luxus-Resorts ablenkt. Eingebettet in die Wüstenlandschaft Utahs findet sich hier ein Zuhause auf Zeit, dessen Spektakularität wir glatt mit Zehn von Zehn bewerten.
Fotos: Amangiri
FACES: Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen?
Audrey Huttert: Ich bin als Kind mit meiner Familie sehr oft gereist und hatte das Glück, an vielen schönen Orten übernachten zu können. Natürlich konnte ich während den gediegenen Abendessen meiner Eltern nicht stillhalten und verließ zwischen den Gängen stets den Tisch. Dann huschte ich durch die Räume und unterhielt mich mit den MitarbeiterInnen – ich sprach mit den Damen am Empfang, unterhielt mich mit den Portiers und machte Späße mit den anderen Angestellten. Diese Begegnungen blieben mir sehr präsent und waren mit der Grund, weshalb ich mich mit 15 Jahren für einen Beruf in der Hotellerie entschieden habe.
F: Wie beschreiben Sie das Amangiri in Utah in einem Satz?
AH: Versteckt zwischen den dramatischen Sandsteinformationen und inmitten eines Tals im Süden Utahs ist das Amangiri mit seiner minimalistischen Architektur eine Enklave, die Luxus mitten in der Wüste bietet.
Von der ersten Idee zum fertigen Hotel
F: Führen Sie uns durch die einzelnen Schritte Ihres Resorts von der Idee bis zum fertigen Hotel!
AH: Die Vision der ArchitektInnen des Amangiri war es, den Geist der Wüstenlandschaft einzufangen und in ein umweltfreundliches Design zu bannen. Der Swimmingpool, ein zentrales Element des Resorts, windet sich um eine 165 Millionen Jahre alte Felsformation und verkörpert deshalb diese Idee perfekt. Seit der Eröffnung des Resorts 2009 ist er zum Herzstück des Amangiri geworden. Jedes Zimmer verfügt über raumhohe Fenster, die die Landschaft wie ein Kunstwerk einrahmen. Die Aman-Gruppe hat es geschafft, mit dem Amangiri in Utah einen modernen und luxuriösen Rückzugsort zu schaffen. Seit drei Jahren umfasst das Resort auch das Camp Sarika und damit zehn Luxus-Pavillons, die es den Reisenden erlauben, die Natur noch näher und intensiver zu erleben.
F: Aus welchen Gründen sollten wir unbedingt im Amangiri übernachten?
AH: Diese unwirkliche Wüstenlandschaft, in die das Amangiri eingebettet ist, gibt einem das Gefühl, einen anderen Planeten zu besuchen. Es ist der ideale Ort, um sich mit der Natur zu verbinden und diese zu erkunden. Die Nationalparks Grand Canyon, Bryce Canyon und Zion sind nur einen Katzensprung entfernt. Dazu kommt das Aman Spa, das mit einer Fläche von 2‘300 Quadratmetern den richtigen Rahmen legt, um zur Ruhe zu kommen und sich richtig zu entspannen.
Der Beruf des Hoteliers
F: Welche Aspekte Ihres Berufs als Hotelier empfinden Sie als besonders spannend und welche sind eher langweilig?
AH: Besonders schätze ich den Empfang und die Bewirtung unserer Gäste, die aus ganz unterschiedlichen Ländern und Kulturen zu uns kommen und individuelle Hintergründe mitbringen. Die Zusammenarbeit in einer Gruppe von Menschen, die alle dieselbe Leidenschaft für diesen Beruf teilen und den Anspruch haben, unseren Gästen während ihres Aufenthalts bei uns grandiose Erfahrungen zu bieten, macht mich glücklich. Die Wüste Utahs ist ein toller Ort, und ich fühle mich sehr privilegiert, hier zu leben, zu arbeiten und die Möglichkeit zu haben, diese Umgebung und ihre Natur zu erleben, zu erkunden und wahrlich in sie eintauchen zu können. Eher langweilig ist dagegen die Büroarbeit, aber auch die muss erledigt werden.
F: Woran müssen Hoteliers denken, worüber sich andere keine Gedanken machen?
AH: Keine Anfrage ist zu groß und kein Detail zu klein.
F: Worüber machen Sie sich zu viele Gedanken?
AH: Ich versuche, mir nicht zu viele Sorgen zu machen und eine Sache nach der anderen in Angriff zu nehmen.
Gute Gastgeberin, gute Chefin
F: Wie sind Sie als Chefin?
AH: Ich bin zugänglich, agil und anpassungsfähig. Ich habe zwar hohe Erwartungen, fördere aber gleichzeitig die Kreativität und Innovation meines Teams und sorge dafür, dass das Arbeitsumfeld Spaß macht.
F: Was macht eine gute GastgeberIn aus?
AH: Eine gute GastgeberIn heißt ihre Gäste willkommen, als wären sie gute FreundInnen, und vermittelt ihnen das Gefühl von Frieden und Zugehörigkeit, egal wo auf der Welt sie sich gerade befinden.
Tolle Begegnungen mit Gästen
F: Welche Gäste mögen Sie am liebsten?
AH: Immer und immer wieder sind ich und mein Team gerührt, wenn wir sehen, wie dankbar unsere Gäste für die Zeit bei uns und die besonderen Momente sind, die sie im Amangiri erlebt haben. Es ist schön, zu sehen, wie sehr sie die Verbindungen genießen, die sie vor Ort mit unserem Team knüpfen.
F: Was stört Sie an Gästen?
AH: Gäste, die sich durch den kleinsten Fehler oder ein Missgeschick ablenken lassen und dadurch die Schönheit, das Wunder und den guten Willen verpassen, die sie umgeben, bedaure ich.
Erwartungen verändern sich
F: Welche Erwartungen haben Sie an Ihr Hotel?
AH: Den bereits hervorragenden Ruf weiter zu verbessern und das Amangiri als Reiseziel auf der Bucket List vieler Reisender zu halten.
F: Wie haben sich die Erwartungen Ihrer Gäste im Laufe der Jahre verändert?
AH: Die Zeit, die die Menschen in ihrem Urlaub verbringen, ist sehr wertvoll geworden, und es war noch nie so wichtig wie heute, ihnen ein unvergessliches Erlebnis zu bieten.
F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst zu Gast sind?
AH: Auf einen ausgezeichneten Service, der ist mir besonders wichtig. Dieser sollte unaufdringlich, einfach, aufmerksam und echt sein. Zudem achte ich auf eine schöne und saubere Umgebung.
F: Was unterscheidet ein gutes von einem großartigen Hotel?
AH: Sein Ort. Dieser soll eine Verbindung herstellen können zum Reiseziel oder zu den Menschen, die ihn besuchen.
F: Wo steht heute Ihr eigenes Bett?
AH: Ich komme ursprünglich aus Gent in Belgien, heute wohne ich in Canyon Point in Utah in den USA.
Das hält Audrey Huttert von…
Kreuzfahrtschiffen:
die richtig luxuriösen? Ja, bitte!
Buffet-Essen:
nein, danke.
All-inclusive:
gerne.
Hunden im Restaurantund im Hotel:
ja.
Kindern im Restaurant und im Hotel:
klar.
AnimateurInnen:
Live-Entertainment verleiht einem Ort zusätzlich Charakter.
Dresscodes:
Nur, wenn dieser der Umgebung angemessen ist.
TripAdvisor:
ermöglicht konstruktive Reviews.
Nachhaltigkeit:
unbedingt – und zwar in allen Bereichen vom Essen über die Einrichtung bis hin zu den Erlebnissen.
Fachkraeftemangel:
Man sollte auf die Einstellung der Menschen achten und weniger auf ihr Können.
Amangiri & Camp Sarika
Als würde die Wüstenlandschaft in Utahs Nirgendwo nicht ausreichen, um einem die Sprache zu verschlagen, schafft Aman hier mit dem Amangiri und dem Camp Sarika einen Ort, der aus Träumen stammen könnte. Umgeben von rotem Sand, Stein und Klippen planscht man hier im Außenpool und sortiert seine Gedanken im luxuriösen Minimalismus-Interieur in einer von 34 Suiten. Wem Spa-Besuche und Yoga nicht ausreichen, um vom Alltag zuhause richtig abzuschalten, der begibt sich in eines von zehn Zelt-Camps, die Ruhe, Gelassenheit und Abgeschiedenheit auf eine ganz neue Art und Weise zelebrieren. Die Umgebung ist zu spektakulär, um nicht auf eigene Faust entdeckt zu werden, finden sich hier doch immer wieder Fossilien von Dinosauriern, die diesen Ort vor über 160 Millionen Jahren zu ihrem Zuhause gemacht haben. aman.com/resorts/amangiri
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