„My favorite holiday memory is sitting at home all day in my pajamas.“ Becky G
First World Problem
Rumheulen, weil Reisen an exotische Orte vorübergehend gestrichen sind? Statt Taschentücher zu verbrauchen wie Donald Trump Angestellte reissen wir uns zusammen und lassen uns vom Piper-Verlag erklären, wie Zuhausebleiben richtig geht. Weltenbummeln kann warten, und unser Meilenkonto verhungert nicht, wenn wir es eine Zeit lang nicht füttern – stattdessen erkunden wir die eigene Stadt mal mit demselben Elan, mit dem wir sonst Reiseziele auf der Weltkarte abstecken. Harriet Köhler, „Gebrauchsanweisung fürs Daheimbleiben“, Piper, ca. 20.–
Molto bella
In die Ferne schweifen wir diesen Sommer besser nicht. Corona und so, Sie erinnern sich? Zeit, das zu schätzen, was so nahe liegt. Wie zum Beispiel den italienischen Norden, per Bahn oder Auto erreichbar und mindestens so schön wie Destinationen, für die wir sonst ordentlich Jetlag in Kauf nehmen müssten. 20 Minuten vom Bahnhof Santa Maria Novella in Florenz entfernt, liegt nämlich das coolste Baumhaus, das wir je gesehen haben. Host Elena ist Architektin – wen wundert’s? – und hat hier inmitten von Bäumen und grünen Wiesen eine Unterkunft geschaffen wie gemacht für eine Auszeit von den eigenen vier Wänden. Beschriebene Schiefertafeln, warmes Holz und Industrielampen verschmelzen zu einem stylischen Mix aus Bungalow und Baumhaus, auf deren Veranda laue Sommernächte unvergesslich werden. Ach übrigens: Ein Pool steht ebenfalls bereit. Casa sull’Albero, Florenz, Italien, drei Betten und ein Badezimmer, über Airbnb, ca. 268.– pro Nacht
(www.airbnb.com)
Abenteuerland
Mystisches Zauberland. Ein Zwischending zwischen Island und Schottland. Oder einfach der Ort, der auf unserer Bucket List ganz weit oben steht: Das sind die Färöer, eine Inselgruppe im Atlantik. Dort im Bermuda-Dreieck zwischen der isländischen, norwegischen und britischen Küste befindet sich der Flecken Erde, der mit einer Anzahl von 70’000 Schafen fast doppelt so viele Vierbeiner beherbergt wie Menschen. Natürlich wollen wir nicht nur wegen der flauschigen Bewohner da hin, wo die Landschaft uns härter den Atem raubt als ein Sprung ins eiskalte Nass. Die Tourismusverantwortlichen wissen um die Faszination ihrer Insel und um die (nicht nur durch Corona) erschwerten Anreisebedingungen. Ihre Lösung: Remote Tourism. Reiselustige können via Smartphone oder am Computer einen realen Tourguide mit Helmkamera durch die Landschaft steuern. Die Slots dauern eine Stunde und sind vom Tourismusbüro im Stundenplan festgelegt; jeder Benutzer darf den Guide während einer Minute über die Insel jagen. www.remote-tourism.com
34.7 %
Laut Statista entgehen der weltweiten Tourismusbranche 2020 aufgrund von Covid-19 Einnahmen von 265 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Einbruch von 34.7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei ist Italien im internationalen Vergleich am stärksten betroffen und wird Schätzungen zufolge seine Einnahmen durch den Tourismus in diesem Jahr auf 11 Milliarden Dollar knapp halbieren.