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Home Living

Gestalterin Laura Karasinski im Interview

by Lisa Hollogschwandtner
15.10.2025
in Living
Gestalterin Laura Karasinski im Interview

Sie ist Gestalterin – nicht Architektin, nicht Künstlerin. Denn gestalten lässt sich alles, weiß Laura Karasinski. Es ist dieser grenzenlose Anspruch, der ihre Arbeit für sie so spannend bleiben lässt und der in jedem ihrer Projekte unweigerlich spürbar bleibt. Im „Archive“, ihrem Wiener Showroom für Collectible Design, wo auch ihr Unternehmen Atelier Karasinski zuhause ist, vereint die Kreative Geschichte und Gegenwart zu einem lebendigen Portfolio, das dazu einlädt, Schönheit ganz individuell zu definieren. Ein Gespräch und eine Tasse Tee – über Sensibilität als Superpower, Zeit als zentralen Faktor und Kollaboration als Grundsatz.

FACES: Laura, wer bist du?

Laura Karasinski: Ich bin Interior Designerin und Gestalterin aus Wien. Ich sage bewusst „Gestalterin“, weil dieser Begriff für mich im Kern beschreibt, wie ich mich – und meine Arbeit – sehe. Man kann im Grunde alles gestalten – sei es ein Raum, ein Branding oder ein Objekt. Gestaltung ist für mich damit ein sehr weit gefasster Begriff, der unfassbar viele Möglichkeiten bietet. Und genau das macht meine Arbeit auch so spannend. Ich habe mein Unternehmen 2012 gegründet, also noch während meines Studiums – damals war ich 21 Jahre alt. Seither sind 13 Jahre vergangen, doch der Spaß ist geblieben.

F: Was ist deine früheste Erinnerung, von der man bereits hätte ableiten können, dass du in diesem Bereich landest?

LK: Als Kind habe ich schon immer ästhetische Objekte gesammelt. Egal ob Flyer, kleine Erinnerungsstücke oder auch Blätter, die ich im Wald gefunden habe – alles, was mich optisch angesprochen und fasziniert hat, wollte ich behalten. Diese Begeisterung für Schönheit, wenn man es so nennen will, hat mich wahrscheinlich auch dahin geführt, wo ich heute bin.

F: Ist Schönheit für dich ein universeller Begriff oder etwas ganz Individuelles?

LK: Ich glaube, am Ende des Tages ist es beides. Man kann versuchen, eine Formel oder eine Grundqualität von Schönheit zu finden, die für viele gilt – und die gibt es sicher. Dazu haben sich schon viele Menschen Gedanken gemacht, Grundsätze aufgestellt und Theorien gebildet. Aber gleichzeitig ist und bleibt Schönheit auch sehr individuell – jede und jeder von uns nimmt sie anders wahr. Diese beiden Zugänge oder Ansätze schließen sich für mich nicht aus.

„Ich nehme nur noch Aufträge an, die sich gut anfühlen.“

F: Wir sitzen gerade in deinem Showroom, dem „Archive“. Kannst du diesen Raum in deinen eigenen Worten beschreiben?

LK: Am besten auf den Punkt bringt es wohl: ein lebendiges Portfolio. Alles hier ist entweder Vintage – behutsam restauriert oder im Originalzustand – oder eine unserer Eigenproduktionen. Der Tisch von Arne Jacobsen aus 1969, an dem wir gerade Tee trinken, ist eines meiner Lieblingsstücke. Zudem findet man hier auch unsere Eigenentwürfe wie das Archive Shelf oder den Archive Desk, die wir mit heimischen Tischlern aus nachhaltiger Forstwirtschaft fertigen. Jedes einzelne Stück kann gekauft werden – und verfügt über eine ganz eigene, besondere Geschichte.

F: Zurück zur ersten Frage: Du schreibst auf deiner Website, dass du dich als Designerin verstehst, nicht als Architektin, auch nicht als Künstlerin. Wie starr sind die Grenzen zwischen diesen Bereichen heute noch? Und sind starre Kategorien vielleicht sogar hinderlich für Kreativität?

LK: Diese Wortwahl war eine bewusste, aus mehreren Gründen: Einerseits wäre es rechtlich nicht korrekt, mich als Architektin zu bezeichnen, da ich Grafik und Werbung statt Architektur studiert habe. Das klar zu kommunizieren ist mir wichtig: einerseits aus Fairness und Transparenz, andererseits um Platz und Awareness zu schaffen – für Menschen, die in diesem Bereich tätig sein wollen, ohne Architektur studiert zu haben.Als ich vor zehn Jahren begonnen habe, in der Innenraumgestaltung zu arbeiten, waren die Grenzen tatsächlich noch sehr starr. Da wurde ich immer wieder gefragt: „Wo hast du Architektur studiert?“ Und damit zwischen den Zeilen auch: „Wer hat dir eigentlich erlaubt zu tun, was du tust?“ Mittlerweile kommt diese Frage kaum noch, was für mich ein Beleg dafür ist, dass die Branche offener wird.

F: Wie entscheidest du, ob du Projekte umsetzen möchtest – oder nicht?

LK: Grundsätzlich sehe ich mich als Dienstleisterin. Die Menschen, die zu uns kommen, haben ein Problem oder einen Wunsch, und wir verfügen in der Regel über jene Ressourcen, die nötig sind, um das Problem zu lösen. Mit Ressourcen meine ich dabei vor allem Know-how und Erfahrung. Ich spreche immer vom „wir“, denn ich arbeite mit einem Team aus rund 25 ProfessionistInnen – projektbezogen, je nachdem, was gebraucht wird. Wenn ich merke, dass wir mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, nicht helfen können, dann ist das für mich ein Ausschlusskriterium für ein Projekt. Das passiert sehr selten, häufiger liegt die Entscheidung gegen ein Projekt eher an Kapazitätsgründen, da wir

jährlich nur eine bestimmte Anzahl an Aufträgen annehmen. Das ist eine bewusste Entscheidung, hinter der ich voll und ganz stehe: Ein Gegenwurf zu unserer schnelllebigen Zeit, in der alles immer sofort passieren muss. Unsere Projekte sollen Bestand haben, das ist meine persönliche Definition davon, nachhaltig zu arbeiten.

„Gefühlt fehlt im kreativen Prozess häufig die Zeit, Ideen reifen zu lassen.“

F: Das klingt nach einem sehr bewussten Zugang.

LK: Ja, das ist es tatsächlich. Gefühlt fehlt im kreativen Prozess häufig die Zeit, Ideen reifen zu lassen. Mir diese bewusst zu nehmen ist einerseits Luxus, andererseits aber auch essenziell für den Erfolg eines Projektes. Letztlich lässt sich aber nicht abstreiten, dass wir alle zu einem gewissen Grad der Schnelllebigkeit unserer Welt ausgeliefert sind – was ich sehr kritisch sehe. Wir sind abhängig vom Kapitalismus; der Grat zwischen Kommerz und Kunst ist schmal. Für mich fühlt sich die Suche nach beziehungsweise das Finden von Balance in diesem Bereich wie ein ewiger Tanz an.

F: Dieser kollaborative Ansatz, den du eben erwähnt hast: Wie weit verbreitet ist diese Art des Zusammenschlusses unterschiedlichster ExpertInnen heute in der Branche?

LK: Das wird definitiv immer mehr. Der Beruf des Interior Designers ist in Wien ja noch vergleichsweise jung. Wenn man zurückblickt, gab es diese Form des ganzheitlichen Arbeitens aber schon einmal – zur Jahrhundertwende, als Gestalter wie Koloman Moser, Josef Hoffmann oder Dagobert Peche vom kleinsten Detail bis zum Gesamtraum alles entworfen haben. Das gilt auch für meine Arbeit heute. Wir sagen intern oft: Wir gestalten von der Website bis zur Türklinke alles mit. Was ich heute beobachte, fühlt sich fast wie eine kleine Renaissance an. Damals erlebte Wien eine Hochblüte der Gestaltung – dann kam der Bruch: Kriege, Flucht, der Verlust vieler intellektueller Köpfe. Diese Lücke spürt man bis heute. Natürlich gab es in dieser Zeit zahlreiche Herausforderungen und gerade für Frauen

war es noch deutlich schwieriger als heute, gesehen zu werden und erfolgreich zu sein, aber romantischbetrachtet hat diese Epoche für mich einen besonderen Zauber. Was mich aktuell optimistisch stimmt: Wien wird diverser, offener, internationaler, all das spricht für positiven Fortschritt. Und trotzdem behält die Stadt ihren ureigenen Charakter und Charme – vielleicht auch, weil sie dennoch immer ein wenig hinterherhinkt. (lacht)

F: Gab es ein Projekt, das dich besonders geprägt hat?

LK: Jedes Projekt hinterlässt Spuren. Es ist, als würde man eine Autobiografie schreiben – nur für jemand anderen. Manchmal begreife ich erst im Nachhinein, warum ich bestimmte Farben oder Materialien gewählt habe. Vielleicht erinnert mich ein Farbton an den Eingangsbereich meiner Großeltern in Polen, vielleicht an einen Ort, den ich früher besucht habe. Für mich ist das gewissermaßen biografische und autobiografische Arbeit zugleich.

F: Macht es für dich einen Unterschied, ob du für Fremde arbeitest oder für Menschen, zu denen du eine persönliche Verbindung hast?

LK: Eigentlich nicht. Jedes Projekt ist zunächst eine temporäre Beziehung. Manche KundInnen kenne ich seit Jahren, andere lerne ich erst durch das Projekt kennen. Oft entwickeln sich daraus Freundschaften – unser längstes Projekt hat zum Beispiel fünf Jahre gedauert. Es ist ganz natürlich, dass über einen so langen Zeitraum Nähe entsteht.

„Kreativität bringt immer etwas Neues zur Welt – und das kostet Energie.“

F: Wer zu deiner Person recherchiert, stößt unweigerlich auf deinen TED Talk „How To Make Sensitiviy Your Superpower“. Ist Kreativität für dich als hochsensibler Mensch immer ein Outlet – oder kann sich der Prozess auch überwältigend anfühlen?

LK: Beides. Kreativität bringt immer etwas Neues zur Welt – und das kostet Energie. Entsprechend wichtig sind Pausen und Erholung. Ein großer Lernprozess war für mich, mir meine Ressourcen richtig einzuteilen: Wenn zu viele Projekte parallel laufen, bin ich schnell ausgelaugt. Früher dachte ich, ich hätte unendlich Energie. Heute weiß ich, dass das nicht so ist. Ich nehme nur noch Aufträge an, die sich gut anfühlen – auch wenn das bedeutet, weniger zu machen.

F: Wir kommen zu deinen „Final Five“, fünf schnelle Fragen zum Abschluss, okay? Nummer eins: Ein gutes Investment, wenn das Budget begrenzt ist?

LK: Alles, was einen glücklich macht, ist ein Investment, das sich lohnt – unabhängig vom Preis. Der Wert entsteht durch die Bedeutung, die wir einem Objekt geben, nicht dadurch, was es kostet.

F: Was war der beste Rat, den du je bekommen hast?

LK: Don’t do it for the audience.

F: Und der schlechteste?

LK: Versuche, um jeden Preis dein Unternehmen zu vergrößern – ohne dich selbst zu fragen, ob du das überhaupt möchtest.

F: Kann man guten Geschmack lernen?

LK: Man kann ganz sicher die Basis dafür lernen. Das richtige Licht, Farbharmonien, stimmige Proportionen – das ist mehr als nur „Geschmackssache“.

F: Wenn alles möglich wäre: Mit welcher Person würdest du am liebsten zu Abend essen?

LK: Mit Koloman Moser. Um 1900, zu Zeiten der Wiener Werkstätte, eine Fliege an der Wand zu sein – das wäre richtig cool gewesen. (lacht)


Was bei Atelier Karasinski gerade so ansteht, siehst du hier.

Mehr spannende Persönlichkeiten aus dem Designbereich gewünscht? Wir haben auch mit Kathrin Schaden von Ursula Futura gesprochen.

Fotos: Ana S. Barros, Apollonia T. Bitzen

Tags: Laura Karasinski
Lisa Hollogschwandtner

Lisa Hollogschwandtner

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